Ludwig Zimmermann, 18701938 (68 Jahre alt)

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Name
Ludwig /Zimmermann/
Vornamen
Ludwig
Nachname
Zimmermann
Geburt
8. März 1870 20 25
Hartenrod, Marburg-Biedenkopf, HE, DEU
Breitengrad: 50.758 Längengrad: 8.461
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Kindstaufe
26. März 1870 20 25 (18 Tage alt)
Hartenrod, Marburg-Biedenkopf, HE, DEU
Breitengrad: 50.758 Längengrad: 8.461
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Beruf
Katasterbeamter
Wohnsitz
1870
Hartenrod, Marburg-Biedenkopf, HE, DEU
Breitengrad: 50.758 Längengrad: 8.461
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Bruders
Ort: Schlierbach
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Kindstaufe eines Bruders
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Tod eines Bruders
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Wohnsitz
von 1875 bis 1880
Niedergirmes, Lahn-Dill-Kreis, HE, DEU
Breitengrad: 50.57466 Längengrad: 8.50381
Ort: Niedergirmes
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Bruders
1. November 1875
Niedergirmes, Lahn-Dill-Kreis, HE, DEU
Breitengrad: 50.57466 Längengrad: 8.50381
Ort: Niedergirmes
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Bruders
Ort: Niedergirmes
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Tod einer mütterlichen Großmutter
Ort: Schlierbach
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Bruders
26. April 1880
Niedergirmes, Lahn-Dill-Kreis, HE, DEU
Breitengrad: 50.57466 Längengrad: 8.50381
Ort: Niedergirmes
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Tod eines mütterlichen Großvaters
Ort: Schlierbach
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Heirat
Ort: Eltville
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Sohns
Ort: Pfaffendorf
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Details zur Zitierung: 143/1893 StA Ehrenbreitstein
Datum des Eintrages in der ursprünglichen Quelle: 5. März 1954
Geburt einer Tochter
1894
Pfaffendorf, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.347 Längengrad: 7.615
Ort: Pfaffendorf
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Tod eines väterlichen Großvaters
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt einer Tochter
Ort: Kassel
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Wohnsitz
1899
Römerstraße, Koblenz, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.33292 Längengrad: 7.5828
Ort: Koblenz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Geburt einer Tochter
29. November 1899
Koblenz, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.35333 Längengrad: 7.5944
Ort: Koblenz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Tod einer väterlichen Großmutter
Ort: Hartenrod
Bundesland, Land: HE
Land: DEU
Geburt eines Sohns
Ort: Koblenz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Kindstaufe eines Sohns
Ort: Koblenz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Österreichische Geschichte
Attentat von Sarajevo
28. Juni 1914
Quellenzitat:

[Wikipedia:Attentat von Sarajevo](https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo) Beim Attentat von Sarajevo wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ermordet. Das Attentat löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte.

Österreichische Geschichte
Tod Franz Josephs I. und Thronbesteigung von Karl I.
November 1916
Österreichische Geschichte
Ende des ersten Weltkriegs
1918
Wohnsitz
1920
Eichendorffstr., Koblenz, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.33963 Längengrad: 7.58859
Ort: Koblenz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Geburt eines Enkelsohns
Tod einer Mutter
Ort: Oberlahnstein
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Geburt einer Enkeltochter
Ort: Horst
Bundesland, Land: NW
Land: DEU
Kindstaufe einer Enkeltochter
Ort: Horst
Bundesland, Land: NW
Land: DEU
Tod eines Vaters
19. September 1925
Mainz, Mainz, RP, DEU
Breitengrad: 50.00123 Längengrad: 8.27625
Ort: Mainz
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Ursache: Verkehrsunfall
Bestattung eines Vaters
Ort: Oberlahnstein
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Österreichische Geschichte
Dollfuß verkündet die „Selbstausschaltung des Parlaments“
4. März 1933
Quellenzitat:

[Wikipedia:Selbstausschaltung des Parlaments](https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstausschaltung_des_Parlaments) Eine patt ausgegangene Abstimmung über die Eisenbahnergehälter und taktisch bedingte Rücktritte der drei Parlamentspräsidenten nutzte der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, um die „Selbstausschaltung des Parlaments“ zu verkünden. Den Wiederzusammentritt des Nationalrates am 15. März verhinderte Polizei, die das Parlamentsgebäude umstellt hatte.

Wohnsitz
1936
An der Bienhornschanze 12, Pfaffendorf, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.34743 Längengrad: 7.61112
Ort: Pfaffendorf
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Österreichische Geschichte
„Anschluss“ an das Deutsche Reich
12. März 1938
Quellenzitat:

[Wikipedia:Anschluss Österreichs](https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%C3%96sterreichs)

Tod
15. Juli 1938 (68 Jahre alt)
Pfaffendorf, Koblenz, RP, DEU
Breitengrad: 50.347 Längengrad: 7.615
Ort: Pfaffendorf
Bundesland, Land: RP
Land: DEU
Todesursache: Gehirnschlag
Gemeinsame Notiz

Autor der Zimmermannschen Quadrattafeln

Quellenzitat
Familie mit Eltern
Vater
media/Bilder/Personen/ZimmermannJohannGeorg-192x.jpg
18491925
Geburt: 6. Juni 1849 23 21 Hartenrod
Beruf: Maurer
Tod: 19. September 1925Mainz
Mutter
18441923
Geburt: 25. Juni 1844 34 38 Schlierbach
Tod: 29. Dezember 1923Oberlahnstein
Heirat Heirat2. Mai 1869Hartenrod, Marburg-Biedenkopf, HE, DEU
10 Monate
er selbst
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18701938
Geburt: 8. März 1870 20 25 Hartenrod
Beruf: Katasterbeamter
Tod: 15. Juli 1938Pfaffendorf
3 Jahre
jüngerer Bruder
18731873
Geburt: 4. März 1873 23 28 Schlierbach
Tod: 20. März 1873Hartenrod
3 Jahre
jüngerer Bruder
18751949
Geburt: 1. November 1875 26 31 Niedergirmes
Beruf: Stadtvermessungs-OberinspektorFrankfurt
Tod: 16. August 1949Frankfurt
2 Jahre
jüngerer Bruder
2 Jahre
jüngerer Bruder
18801956
Geburt: 26. April 1880 30 35 Niedergirmes
Tod: 18. Dezember 1956Mainz
Familie mit Wilhelmine Maria Carolina Scherf
er selbst
media/Bilder/Personen/0028_1-192x-ZimmermannLudwig.jpg
18701938
Geburt: 8. März 1870 20 25 Hartenrod
Beruf: Katasterbeamter
Tod: 15. Juli 1938Pfaffendorf
Ehefrau
media/Bilder/Personen/0029_2-194x-ScherfMinna.jpg
18721947
Geburt: 14. Dezember 1872 37 36 Lorch
Tod: 24. März 1947Pfaffendorf
Heirat Heirat8. Oktober 1892Eltville, Rheingau-Taunus-Kreis, HE, DEU
7 Monate
Sohn
media/Bilder/Personen/0014_1-1955-ZimmermannKarl.jpg
18931980
Geburt: 21. April 1893 23 20 Pfaffendorf
Beruf: Landmesser
Tod: 4. Februar 1980Kupferdreh
21 Monate
Tochter
5 Jahre
Tochter
15 Monate
Tochter
18991949
Geburt: 29. November 1899 29 26 Koblenz
Tod: 1949
10 Jahre
Sohn

Ludwig Zimmermann zum Gedächtnis

Quelle: Vermessungstechnische Rundschau 1951, S. 117 - 119, umgewandelt in RTF: Uwe Bücher 2019

Ludwig Zimmermann zum Gedächtnis

Von Vermessungsamtmann Adolf Weisser, Koblenz

Ludwig Zimmermann gehört zu den großen Fachschriftstellern. Da über sein Leben bisher kaum etwas veröffentlicht ist, holen wir dies nach.
Die Schriftleitung
.

Es gibt wohl kaum einen Leser unserer Zeitschrift, dem der Name Ludwig Zimmermann nicht geläufig wäre. In der umfangreichen Literatur des Ver­messungswesens nimmt er einen breiten Raum ein und steht in hohem An­sehen. Seine Werke sind nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für den gesamten vermessungstechnischen Berufsstand unentbehrlich geworden. Tau­sende benutzen täglich seine Rechen- und Quadrattafeln. Die umfangreichen vermessungstechnischen Übungsaufgaben, aus der Fülle einer jahrzehnte­langen praktischen Erfahrung gemeinverständlich und übersichtlich zusam­mengestellt, sind ein unerschöpfliches Reservoir für jeden Fachmann. Wäh­rend der gesamte Berufsstand die Lebensarbeit eines Mannes zu schätzen und zu werten weiß, dürfte es auch interessieren, über den Menschen Ludwig Zimmermann Näheres zu erfahren.

Am 8. März 1870 in Hartenrod, Kreis Biedenkopf in Hessen, geboren, mußte Zimmermann schon in frühester Jugend (er war der älteste von vier Söhnen) zum Unterhalt der Familie beisteuern. Nachdem seine Eltern nach Wetzlar verzogen, trat er dortselbst am 1.4.1884 beim Katasteramt in die Lehre, um sich, ebenso wie seine drei Brüder und späterhin auch seine bei­den Söhne, dem Vermessungswesen zu widmen. Schon während der Lehr- und Gehilfenzeit gab er sich mit großem Eifer dem Studium der Algebra, Arithmetik und der niederen Geodäsie hin. Die hierzu erforderlichen Bücher (meistens Leihbücher) wurden von ihm in mühevoller Nachtarbeit kopiert, da er den Kaufpreis nicht aufzubringen vermochte. Durch Musizieren, sowie durch Porträtmalerei, die heute noch von Fachleuten als hervorragend be­zeichnet wird, versuchte der damals 17jährige, zum Unterhalt der elterlichen Familie beizusteuern1). Im Jahre 1890 wurde er an die Regierung in Koblenz versetzt, legte im Frühjahr 1892 die Katasterzeichnerprüfung ab und wurde anschließend am 1.6.1892 zum außerplanmäßigen Beamten ernannt (Kataster­hilfszeichner). Nach sechsjähriger Wartezeit wurde ihm am 1.Mai 1898 eine Planstelle als Katasterzeichner bei der Regierung in Kassel übertragen. Auf eigenen Wunsch kehrte er aber im folgenden Jahre nach Koblenz zurück, um dortselbst bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1935 — also fast 36 Jahre lang — auf dem Katasteramt I erfolgreich und vorbildlich zu wirken. Sein Arbeitseifer und seine Schaffenskraft erlahmten jedoch durch diese Zur-Ruhe-Setzung nicht. Neben der Sorge um die Neuauflage seiner Bücher nahm ihn der Posten eines Verwaltungssekretärs im Aufsichtsrat des Augustagymnasiums Koblenz voll und ganz bis zu seinem Tode, der ihn plötzlich am 15.7.1938 ereilte, in Anspruch. Der Schrecken des zweiten Weltkrieges (den ersten Weltkrieg hatte Z. als Sanitäter mitgemacht), der auch an seinem Eigenheim nicht spurlos yorübergegangen ist, blieb ihm erspart.

Unermüdlich war das Schaffen dieses aufrechten und überaus gütigen Mannes, dem das Äußerliche Nebensache war. Die Sorge um seine Familie und die des beruflichen Nachwuchses waren gleich groß. Seine hauptschriftstellerische Tätigkeit fällt in die Zeit von 1892 bis 1915. Immer wieder ver­suchte er sein Standardwerk zuerst unter dem Titel „Tafel für die Teilung der Dreiecke, Vierecke und Polygone“ (1894 veröffentlicht) auszubauen und sei­nen Berufskollegen die äußerst schwierigen Teilungsformeln des Altmeisters der Landmesserkunst (Gauss) in gemeinverständlicher Form näherzubringen. 1925 erfolgte die dritte Auflage dieses inzwischen in zwei Bänden erschienenen Werkes, welches, nebenbei bemerkt, von einem Professor der Geo­däsie in Odessa, etwa um das Jahr 1930, ins Russische übersetzt und ver­öffentlicht wurde.

Mit der Veröffentlichung seiner Rechentafeln (1895 kleine und 1896 große Ausgabe) wurde in der damaligen Zeit viel Staub aufgewirbelt. Man ver­suchte, Z. als Plagiator (Abschreiber) der im Jahre 1889 erschienenen Rechen­tafel von Dr. H. Zimmermann zu bezeichnen. Kein Geringerer als Professor Vogler, der damalige Direktor des geodätischen Institutes in Berlin — mit dem Ludwig Zimmermann bis zu dessen Tode in stetem Briefwechsel stand — wies diese Beschuldigungen zurück und stellte in einem Gutachten fest, . . . „daß die Dr. H. Zimmermannsche Rechentafel von 1889 nur ein Auszug aus Crelle's Rechentafel von 1820 darstellte, freilich eine neu berechnete und, weil bequem eingerichtet und billig, der Technik sehr willkommen war. Daß Ludwig Zimmermanns Rechentafel von 1895, kleine Ausgabe, dem Zahlen­bereich nach denselben Auszug aus Crelle's Rechentafeln darstellt, aber durch einen eigenartigen mathematischen Kunstkniff auf ein Zehntel des Raumes, den noch Dr. H. Zimmermann bedarf, zusammendrängt. Wogegen Ludwig Zimmermanns Rechentafeln von 1896, große Ausgabe, eben Kraft jenes Kunstkniffes, zu einem namhaften Fortschritt geführt und den Zahlenbereich der Crelleschen Rechentafeln überschritten haben. Ludwig Zimmermanns große Ausgabe ist weder aus Dr. H. Zimmermanns Rechentafeln hervorgegangen, noch stofflich abhängig von ihr, sondern überragt diese ganz be­deutend, wie sie sogar die Crelleschen Tafeln in mehreren Fällen an Brauch­barkeit übertrifft.“ Dieses Gutachten des Professors Vogler wies nicht nur die gegen Ludwig Z. geäußerte Verdächtigung zurück, sondern bestätigte gleichzeitig die hervorragende Leistung, die er durch die große Ausgabe der Rechentafeln erbracht hat.

Die nachstehende Übersicht läßt erkennen, wie vielseitig das Schaffen Ludwig Zimmermanns war. Es erschienen im Jahre:

1894 Tafeln für die Teilung der Dreiecke, Vierecke und Polygone; 2. Auf­lage 1896, 3. Auflage 1925.
1894 Logarithmisch-graphische Tafeln für Grundstücksteilungen; 2. Auf­lage 1911.

1894 Vierstellige Logarithmentafel.
1895 Rechentafel, kleine Ausgabe; 3. Auf­lage 1916.
1896 Rechentafel, große Ausgabe; 3. Auf­lage 1906.
1897 Numerische Werte der goniometrischen Funktionen.
1897 Quadrattafel, kleine Ausgabe; 3. Auf­lage 1914.
1898 Vollständige Tafeln der Quadrate aller Zahlen bis 100009; 3. Auf­lage 1930, 4. Auf­lage 1940.
1906 Tabellen für die Einstellung des Präzisions-Pantographen.
1911 Anleitung zur Berechnung der Polygon- und Kleinpunkt-Koordinaten; 2. Auf­lage 1913.
1913 Die Berechnung des Flächeninhalts der Grundstücke.
1915 300 vermessungstechnische Übungsaufgaben.

Leider war es ihm nicht vergönnt, seine Schrift „300 vermessungs­tech­nische Übungs­aufgaben“, die er noch im Ruhestand auf 500 erweiterte, noch­mals zu verlegen. Zu seinem größten Verdruß ist es ihm, trotz Unterstützung durch mehrere Professoren, nicht möglich gewesen, sein in den Jahren 1915 bis 1921 entstandenes Werk „Siebenstellige trigonometrische Tafel neuer Teilung“ einem Drucke zuzuführen.

Außer diesen Arbeiten war Z. einer der ersten Mitarbeiter der „Allge­meinen Vermessungs­nachrichten". Über Jahrzehnte füllten seine Abhand­lungen nicht nur den mathematischen Teil dieser Zeitschrift, sondern er nahm auch zu allen aktuellen Fragen des Berufsstandes eingehend Stellung. Auch in der „Vermessungstechnischen Rundschau“ konnte man des öfteren seine Beiträge zur Berufsausbildung finden.

Fast unglaublich mag es erscheinen, daß Zimmermann neben dieser Fülle von Arbeit (er hielt zeitweise zweimal wöchentlich Abendkurse ab) noch Zeit gefunden hat, sich selbst weiterzubilden. So war er auch noch kurz vor seiner Pensionierung ständiger Hörer der Verwaltungsakademie, deren Ab­schlußprüfung er sich mit gutem Erfolg unterzog. Als der Verfasser dieser Zeilen Herrn Zimmermann darauf hinwies, daß er es doch nicht nötig hätte, noch die Verwaltungsakademie zu besuchen, erhielt er zur Antwort: „Man kann im Leben nie genug lernen!“ Dieser Ausspruch war bezeichnend für die ganze Persönlichkeit Ludwig Zimmermann. Hohes Pflichtbewußtsein, unermüdlicher Fleiß, uneigennützige Übertragung seines hervorragenden Wissens an seine jüngeren Kollegen, bescheiden, freundlich und zuvorkommend gegen Jedermann, vorbildliche Leistungen und Pünktlichkeit im Dienst waren für ihn eine Selbstverständlichkeit. Es ist geradezu beschämend für die ehe­mals preußische Katasterverwaltung, daß es ihr nicht gelungen ist, diesen Mann, dessen Lebenswerk sich sowohl für die Verwaltung, wie auch auf deren Bedienstete so überaus erfolgreich ausgewirkt hat, durch entsprechende Beförderung Anerkennung zu zollen, die er auf Grund seiner überragenden Kenntnisse und Fähigkeiten unter allen Umständen verdient hätte, wie kaum ein anderer.

Wir aber wollen nicht nur stolz darauf sein, daß Ludwig Zimmermann, dessen Werke für alle Zeiten mit dem Vermessungswesen unzertrennbar verbunden sind, aus unseren Reihen hervorgegangen ist, sondern wir alle, insbesondere aber die jüngere Generation, sollte sich ernstlich bemühen, den Kollegen und Menschen Ludwig Zimmermann als leuchtendes Beispiel zum Vorbild zu nehmen.

1)  Anmerkung: Zu der damaligen Zeit bestanden keine Ausbildungs­vorschriften, weder für die Zöglinge (Vermessungstechniker-Lehrlinge) noch für die Kataster­gehilfen (Vermessungs­techniker). Diese standen zu den Katasterkontrolleuren (Amtsleiter) im Privatdienstverhältnis und wurden, ebenso wie die gesamten Betriebskosten (Miete, Heizung, Beleuchtung usw.) aus einer Pauschalvergütung bezahlt, die den Kataster­amtsleitern zur Verfügung gestellt wurde. Die Aneignung der Kenntnisse für die Ab­legung der Berufs­prüfung, die frühestens nach einer Gesamt­ausbildungszeit von acht Jahren erfolgen konnte, war ausschließlich Sache der Techniker selbst. Die Abstellung dieses Notstandes lag Ludwig Zimmermann besonders am Herzen. Die Herausgabe seiner Werke war somit auch eine soziale Tat.